Druckbelüftung
Um im Brandfall den zu evakuierenden Personen in einem Gebäude die Möglichkeit der Flucht zu bieten, ist es wichtig, dass die Rettungswege im Fall der Fälle entsprechend benutzbar sind und es auch während des Brandgeschehens bleiben. Bei Entrauchungs- bzw. Rauchabzugsanlagen war bzw. ist die unkontrollierte Entrauchung ein wesentlicher Nachteil dieser Konzepte:
- Rauch- und Wärme Entlüftungsanlangen (RWE): Diese arbeiten nach dem Schwerkraftprinzip (warme Luft steigt auf), was bedeutet, dass das Treppenhaus im Brandfall als „Rauchkanal“ benutzt wird. Dazu müssen eine Rauchabzugsöffnung mit mind. 1 m2 freiem Querschnitt und Zuluftöffnung mindestens in gleicher Größe vorhanden sein. Witterungsverhältnisse (Temperaturdifferenz zwischen innen und außen, Winddruck und -richtung) können die thermische Entrauchung wesentlich beeinflussen.
- Rauch- und Wärme Abzugsanlagen (RWA): Hier schafft ein Brandgasventilator einen Unterdruck im Treppenraum – durch den Unterdruck wird Rauch in den Rettungsweg (Stiegenhaus) gesaugt, der in weiterer Folge unbegehbar werden kann.
Kurz zusammengefasst: Die RWA- bzw. RWE-Anlagen haben den Nachteil dass das Stiegenhaus als „Entrauchungskanal“ verwendet wurde, und der Brandrauch flüchtenden Personen die Flucht erschwerte.
Im Gegensatz dazu, wird bei einer Druckbelüftungsanlage (DBA) durch den Aufbau eines definierten Überdrucks im Stiegenhaus gegenüber den angrenzenden Nutzungseinheiten das Eindringen von Rauch in den Fluchtweg verhindert.
Vorteile von Druckbelüftungsanlagen (DBA)
Die Druckbelüftungsanlage wirkt der unkontrollierten Entrauchung entgegen in dem die Rauchausbreitung mit Überdruck (50 Pa) unterbunden wird und so im Rettungs- und Evakuierungsfall ein rauchfreier Fluchtweg zur Verfügung steht.
Das DBA-System selbst ist vom Einsatz der einzelnen Komponenten her relativ einfach, daher nicht sehr kostenintensiv und bietet einen sehr guten Schutz einerseits für die Evakuierung der Personen aus dem Gefahrenbereich sowie vorteilhafte Einsatzbedingungen für die Rettungskräfte (keine Sichtbehinderung) - darin sind die wesentlichen Vorteile von DBA- gegenüber RWA- und RWE-Anlagen zu sehen.
Druckbelüftung - Komponenten
Druckentlastungsklappe DRK-1
Selbsttätige gewichtsbelastete Druckentlastungsklappe aus verzinktem Stahlblech
Druckentlastungsklappe DRK-1/M
Druckentlastungsklappe aus verzinktem Stahlblech zur Entlastung von großen Volumenströmen bei kleinem Öffnungsdrücken.
Druckentlastungseinheit DRK-4
Druckentlastungsklappe in Jalousieausführung für vertikale Durchströmung. Das Gehäuse ist aus verzinktem Stahlblech.
Zuluftventilator DBA-AXC - Axialventilator für Stiegenhausdruckbelüftung (DBA)
Aerodynamisches Laufrad mit stufenlos einstellbarem Flügelwinkel
Druckregelventil DBA-DUE90
Druckregelventil 3teilig mit K90 für geprüfte F90 Wände ab 40 mm Wandstärke
Wetterschutzgitter DBA-EV
zur Einströmung für Stiegenhausdruckbelüftung, für Tunnels und im U-Bahnbau
Einströmgitter GR-5 bzw GR-6
besteht aus einem umlaufenden Frontrahmen sowie aus einzeln verstellbaren Lamellen
Jalousieklappe DBA-JK
Gehäuse Stahlblech verzinkt oder Aluminium eloxiert, Antrieb verläuft einseitig über Kunststoffzahnräder
Handtaster DKT-2
Der Handtaster DKT 02 dient zur manuellen Alarmauslösung von Druckbelüftungsanlagen.